
Durch die Zuwanderung vom Balkan in den DACH-Raum, sahen sich zwei verschiedene Kulturen gegenüber. Auf der einen Seite die Menschen, die zwischen zwei Kulturen aufwuchsen, und auf der anderen die Bürger, die plötzlich mit Traditionen einer anderen Kultur in Berührung kamen. Heutzutage gibt es Integrationsprogramme, die das Zusammenleben erleichtern.
Menschen wachsen zwischen zwei Kulturen auf, haben zwei Heimatorte, sprechen mehrerer Sprachen oder leben in multikulturellen Partnerschaften. Die interkulturelle Sensitivität wird dann als Kompetenz genannt. Aber Moment mal, hat das nun was mit Multikulti zu tun? Woher kommen dann die Begriffe Trans- oder Plurikulturalität? Und was ist Hyperkulturalität?
Multikulturalität
Im Sinne einer Gesellschaft oder Organisation bestehen zwei Kulturen nebeneinander. Sie werden nicht miteinander verschmolzen, vielmehr steht die gegenseitige Toleranz im Vordergrund. Die Kulturen sind homogen und es gibt eine klare Abgrenzung.
Interkulturalität
Wenn jemand eine interkulturelle Kompetenz aufweist, dann ist er sich seiner eigenen Kultur bewusst, kann jedoch ein ausgeprägtes Verständnis gegenüber fremden Kulturen aufbringen. Interkulturalität bedeutet demnach, dass zwei Kulturen aufeinandertreffen und interagieren. Oft entsteht die interkulturelle Kompetenz in oder durch eine multikulturelle Gesellschaft.
Transkulturalität
Wolfgang Welsch hat im Jahr 1991 diesen Begriff eingeführt. Er geht davon aus, dass sich mehrere Kulturen miteinander vermischen lassen können. Kulturen durchdringen einander, daher auch der lateinische Begriff „trans“. Laut Welsch lässt sich so eine transkulturelle Gesellschaft bilden, die keine kulturellen Grenzen aufweist und voll mit Individuen ist, die unterschiedliche kulturelle Zugehörigkeiten aufweisen. Das Denken in kulturellen Kategorien wird abgelehnt. Es wird wertfrei kommuniziert und Stereotypisierung kann so verhindert werden.
Plurikulturalität
Hier bestehen viele Kulturen innerhalb eines Kulturraumes nebeneinander, ohne sich zu vermischen. Über eine plurikulturelle Kompetenz spricht man, wenn sich eine Person einer Kultur zugehörig fühlt, aber mehrere Sprachen beherrscht und so interkulturelle Sensibilität mitbringt.
Hyperkulturalität
In diesem Konzept geht es um die Vernetzung unterschiedlicher Kulturen im neuen digitalen Zeitalter. Byung-Chul Han hat den Begriff in seinem gleichnamigen Buch vorgestellt. Das besagt, wir können fremde Kulturen kennenlernen, ohne unseren Heimatort zu verlassen. Beispiele: Du kannst Balkan Radio in Wien hören, über Google Maps Zagreb erkunden und ein persönliches Coaching eines Indischen Gurus online buchen.
Laut meinen Recherchen werden viele dieser Begriffe als Synonyme verwendet, was aber so nicht stimmt.
Nun sagt mal die 5 Kulturbegriffe schnell hintereinander – ein Zungenbrecher?!