Aspekte der Integration

Vorbilder, Role Models

Kadina ist sehr dankbar für ihr Leben in Deutschland und ihre Kindheit in Bosnien. Im Interview zählt sie die 5 Aspekte einer gelungenen Integration auf!

Name: Kadina Oliverio geb. Masic
Beruf: Senior Associate (Personalberaterin)
Geboren in: Slavonski Brod

Lebensmotto: Loslassen und aus Fehlern lernen!
Das finde ich schräg/lustig/krass: Lustig finde ich, wenn mein Mann (Italiener) auf Bosnisch schimpft.
Das motiviert mich: Wenn ich mich weiterentwickeln kann und etwas Neues lernen kann. Es motiviert mich aber auch, dass ich durch mein Wissen und meine Lebenserfahrung anderen Menschen helfen sowie andere glücklich machen kann! 

Erzähle uns bitte kurz, was du gerade beruflich machst!
Kadina: Ich arbeite zurzeit bei einer internationalen Personalberatung, Michael Page Deutschland und vermittle Fach- und Führungskräfte für HR-Positionen in Festanstellung.

Welches Mindset hast du und warum bzw. wie hast du dieses Mindset entwickelt?
Kadina: Loslassen und aus Fehlern lernen, etwas aus Überzeugung machen, Tränen wegwischen und Lächeln, die Vergangenheit akzeptieren und die Zukunft leben, weiterkämpfen, obwohl die Kraft fehlt!

Mein Mindset habe ich durch meine Eltern, den Krieg, das neue Leben in Deutschland, Trainings, Coachings und meine Mentoren, weiterentwickelt.

Was bedeutet für dich eine „gelungene Integration“?
Kadina: Eine gelungene Integration bedeutet für mich:

  • Die Landessprachen lernen.
  • Einen Abschluß machen (Schulabschluss, Ausbildung, etc.).
  • Sich auf die neue Heimat und die Menschen einlassen.
  • Die Möglichkeiten nutzen, die dir das neue Land bietet.
  • Dankbarkeit zeigen und nicht alles als Selbstverständlich hinnehmen.

An was denkst du sofort, wenn du Empowerment hörst?
Kadina: An Freiheit, neue Chancen und Möglichkeiten!
Ich bin frei und entscheide wer ich sein möchte!
Für mein Leben bin ich alleine verantwortlich.

Wie sieht dein Background aus?
Kadina: Ich komme aus einer kleinen Stadt in Bosnien, Bosanski Brod. Unsere Stadt war vor allem durch die Raffinerie, Fußball und Handball bekannt. Meine Kindheit war glücklich und unbeschwert, bis der Krieg ausbrach. Ich bin im März 1992 mit meiner Mama und meinem Bruder zu meiner Tante nach Deutschland geflüchtet. Leider sah ich meinen Vater zum letzten Mal als wir uns am Hauptbahnhof in Slavonski Brod verabschiedet haben. Er kam im August 1992 ums Leben. Was hätte ich damals für ein WhatsApp Video mit meinem Vater gegeben.

Es war kein einfacher Start in Deutschland. Fremdes Land, neue Sprache, keine Freunde, damit muss man erst Mal mit 12 Jahren umgehen können. Aber ich habe mir bestimmte Ziele gesetzt, welche ich auch erreicht habe. Ich habe Abitur gemacht und habe ein Hochschulabschluss in Molekular Biologie.

Aus welchem Grund schreibe ich das alles? 
Weil ich zeigen möchte, dass wir vom Balkan das beste Beispiel für eine gelungene Integration sind. Das wurde einfach vergessen bzw. das erwähnt leider keiner! Deshalb müssen wir uns sichtbar machen.

Heute ist Deutschland meine Heimat. Aber ich werde nie vergessen, woher ich komme. Ich bin für meine Kindheit in Bosnien und mein Leben in Deutschland sehr dankbar.

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