Salzburg entwickelt sich zu einem Innovationsstandort, der für Startups und Unternehmen immer interessanter wird. Wir wollten von Nataša wissen, warum das so ist, welche Leistungen Salzburg neuen Gründer:innen bietet und warum Frauen nach wie vor so unterrepräsentiert sind.

Name: Nataša Deutinger
Beruf: Head of Startup Salzburg / Startup Caoch
Herkunft / Geboren in: Geboren und Kind in Derventa, Bosnien und Herzegowina, Jugendliche im Innergebirg/Pinzgau, erwachsen (ok – zugegebenerweise alt) geworden in Salzburg
Lebensmotto: „So spielt das Leben – mach das Beste daraus!“
Lieblingswitz vom Balkan:
Kuc, kuc / Klopf Klopf
Ko je? / Wer ist da?
Ljubav tvog života! / Die Liebe deines Lebens
Neee …. Čokolada ne priča / Naaaaaaaa, Schokolade kann nicht sprechen
Das finde ich schräg/lustig/krass:
Lustig: den Witz – siehe oben *gggg*
Schräg: manche Entwicklungen in der Startup-Szene wie „Startup is a lifestyle“
Krass (im Sinne von gut und schön): die Vielfalt an Kulturen dieser Welt
Das motiviert mich: „Das haben wir immer so gemacht“, ist doch eine Steilvorlage, um den Status Quo zu hinterfragen, neue Perspektiven einzunehmen und gerade da nach Neuem und Innovationen zu suchen 😉.
Warum ist Salzburg als Innovationsstandort für Unternehmen oder Gründer:innen interessant?
Unser Netzwerkinkubator Startup Salzburg ermöglicht einen unkomplizierten, branchenübergreifenden Austausch und unterstützt Gründerinnen und Gründer dabei, ihre Ideen und Visionen umzusetzen. Durch die enge Zusammenarbeit der vier Startup Salzburg Partnerorganisationen – den Service-Points – bekommen Startups die Unterstützung, die sie brauchen: Von bedarfsorientiertem Coaching in den eigenen Programmen über Weiterbildungsformate bis hin zu Networkingevents oder sogar Mentor:innen aus der etablierten Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung. Informationen und Beratungen über Förderungen und Finanzierungsmöglichkeiten gibt es obendrauf.
Welche Erfolgsgeschichten konntet ihr bis dato verzeichnen?
Mit Startup Salzburg erfüllen wir einen Großteil der Wertschöpfungskette in der Entstehung von innovativen, wissensbasierten Startups: Awareness Raising – Ideation – Pre-Inkubation – Inkubation.
Wir schaffen es durch die Nähe zu Innovationsquellen (universitäres Umfeld, Innovations- und Förderprojekte der heimischen, etablierten Wirtschaft, etc.) frühzeitig Vorhaben zu identifizieren, sie dort abzuholen, wo sie den Bedarf haben, und ihnen mit entsprechender Gründungsunterstützung den Anschwung zu geben (Ideengenerierung, Erarbeiten des Problem-Market-Fit, Business Modellig / Gestaltung der Geschäftsmodelle, Hilfestellung beim “Go To Market“, erste Ansätze am Markt, Pilotierung ihrer Vorhaben, Zugang zu Förderungen und Pre-Seed Finanzierungen). So konnten wir in den letzten 7 Jahren einen klaren Fußabdruck hinterlassen und das Startup-Ökosystem in Salzburg stärken, d.h. die Gründungs- und Innovationsdynamik weiter erhöhen. Seit 2016 wurden im Rahmen der Initiative Startup Salzburg insgesamt über 700 Ideengeber*innen gecoacht, rund 190 Vorhaben in der Vorgründung begleitet, davon haben dann 41 Startups das „FACTORY“-Programm erfolgreich durchlaufen und 9 befinden sich gerade im Programm. Besonders stolz sind wir auf die „Survival Rate“ unserer inkubierten Startups und Alumni, die bei 75 % liegt.
Die Ursache für den geringen Anteil an Startup-Gründerinnen müssen wir schon in unserer Früherziehung, Sozialisierung und der schulischen Bildung suchen.
Nataša Deutinger, Head of Startup Salzburg / Startup Caoch
Frauen sind in der Start-up Szene unterrepräsentiert. Warum ist das nach wie vor so?
Startup-Welt ist eine sehr selbstbewusste und doch sehr innovations- und technologiegeprägte „Szene“. Die Ursache für den geringen Anteil an Startup-Gründerinnen müssen wir schon in unserer Früherziehung, Sozialisierung und der schulischen Bildung suchen. Schon von Anbeginn an ist es wichtig, dass wir unseren Töchtern beibringen den mächtigsten Glauben an sich zu haben, den eigenen Wert zu kennen, aber vor allem die eigene Leistung und Können zu fokussieren… und vor allem dabei keinen Vorurteilen zu unterliegen, dass sie als Mädchen in MINT-Fächern nicht gut seien, oder eine bestimmte technische Ausbildung nicht einschlagen können.
Gibt es eine besonders coole Story, die du uns erzählen möchtest?
Da gibt es unzählige Stories, die man hier erzählen könnte. Meistens handeln sie von engagierten Menschen mit Potential, die man versucht, durch Zuhören, durch aktives „Challengen“ oder durch methodisches Begleiten zu motivieren, ihre Ziele umzusetzen und erfolgreich damit zu werden. Eine der prägendsten war, als eine Truppe junger Studierender zu einer ideaCHECK-Beratung kam, aber eigentlich nicht Unternehmer:in werden wollten. „Wir wollen nur unser Werk veröffentlicht sehen, wir wollen nicht unternehmerisch tätig sein“. Mit unseren Beratungen und Programmen konnten wir das Team aber trotzdem dabei begleiten, wie sie ihren ersten Publishing Vertrag mit 6-stelliger Signing Fee unterschreiben, unzählige Awards einsacken oder über 200.000 Downloads der Demoversion vorweisen konnten, aber vor allem einen fixen Release im Mai 2023 auf Meta Quest in der Tasche haben.
An wen kann ich mich wenden, wenn ich mit euch kooperieren oder eine eurer kostenlosen Leistungen in Anspruch nehmen möchte?
Am besten an einen der 4 Service Points von Startup Salzburg, nämlich Innovation Salzburg, Wirtschaftskammer Salzburg, FHStartup Center an der Fachhochschule Salzburg und PLUS Career & Startup Center an der Universität Salzburg. An unseren Service-Points findet man Startup-Coaches aus Leidenschaft, die Erfahrung sowie spezifische Startup-Kompetenzen aus vier Organisationen anbieten, aber vor allem als Sparringspartner:innen agieren, um Zugang zu allen unseren Leistungen, nämlich Startup-Unterstützung (d.h. individuelle Beratung und ein bedarfsorientiertes, mehrmonatiges Coaching, Trainings sowie den Zugang zu Expert:innen aus Forschung und Wirtschaft) genau da, wo und wie du sie brauchst, zu ermöglichen.
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